Facebook Seite bei lokalem Unternehmen gesperrt

Einer meiner Lieblingssprüche lautet: „Baue dein Haus niemals auf fremden Grund“. Was meine ich damit?

Facebook, Instagram und Co sind für jedes Unternehmen fremde Grundstücke. Wir sind nur zu Gast in den sozialen Netzwerken. Die Betreiber haben jederzeit die Möglichkeit unsere Accounts einzuschränken oder zu sperren. Mit einem Schlag verlieren wir den Zugang zu unseren „Freunden“ und zu unserer Zielgruppe. So oder so ähnlich erging es auch Petra Wirth vom Dorfladen Wirth in Steinbrunn.

Plötzlich war es ihr nicht mehr möglich Beiträge mit Bildern auf ihrer Facebookseite zu posten. Wie viele andere lokale Unternehmen kommuniziert auch Petra Wirth mit ihren Kunden auf sozialen Plattformen. Sie postet regelmäßig Neuigkeiten, Veranstaltungen und natürlich den Speiseplan für ihr Lokal. Wenn diese Möglichkeit der Kundenkommunikation wegfällt, verliert man einen wichtigen Kanal, um seine Gäste und Freunde zu informieren.

Nach einem kostenlosen Erstgespräch haben wir versucht, Zugang zur Facebookseite und zum persönlichen Profil der Kundin zu bekommen. Relativ schnell war klar, die Kundin hatte unerwünschten Besuch. Die Sprache im Backend wurde auf Englisch gewechselt, es wurden im Namen von Petra 5 neue Facebook Seiten angelegt und einige andere Einstellungen wurden bewusst verändert. Über die neuen Facebook Seiten wurden unerlaubt Postings erstellt sowie unzählige Profile und Unternehmen markiert. Da dieses Verhalten von Facebook nicht geduldet wird, wurde unsere Kundin mit Sanktionen belegt. Die Seite mit rund 2.600 „Freunden“ war mit sofortiger Wirkung eingeschränkt. Eine optimale Nutzung war somit nicht mehr möglich. Ein absoluter Horror für jedes Unternehmen. In vielen Fällen sind diese Seiten verloren. Sie werden von Facebook gesperrt und der direkte Zugang zur Zielgruppe kann nicht wieder hergestellt werden.

Im Fall vom Dorfladen Wirth konnten wir die Facebookseite mit gezielten Maßnahmen und etwas Geduld innerhalb von 7 Tagen wieder vollkommen funktionstüchtig machen. Petra kann wieder uneingeschränkt posten und ihre Gäste und „Freunde“ über die sozialen Netzwerke informieren.

Was hat dieser Fall jetzt mit eigenen und fremden Grundstücken zutun? Wie wir in diesem Fall gesehen haben, kann eine Facebookseite mit 2.600 „Freunden“ durch einen Hackerangriff sehr schnell gesperrt werden. Bauen wir unsere Kundenkommunikation ausschließlich über fremde Netzwerke auf, können wir diesen Zugang zur Zielgruppe schlagartig und unwiederbringlich verlieren.

Ich empfehle daher jedem Unternehmen, neben den sozialen Netzwerken immer auch eine E-Mail Liste aufzubauen. Denn eine E-Mail Adresse, welche datenschutzkonform gesammelt wurde, ist für immer und ewig (bis der Kunde eine Austragung wünscht) im Besitz des Unternehmens. Im schlimmsten Fall können die Kunden z.B. auch über die Sperre einer Facebookseite per E-Mail informiert werden. Über die E-Mail Adresse kann zu jederzeit mit der Zielgruppe nach den eigenen Regeln kommuniziert werden.